Photovoltaik & Brandschutz: Risiken verstehen, Sicherheit erhöhen

Solaranlagen gewinnen weltweit an Bedeutung – doch wie brandgefährlich sind sie wirklich? Der Ausbau erneuerbarer Energie geht Hand in Hand mit der weiten Verbreitung von PV-Anlagen auf Dächern, Balkonen und in der Industrie.
Dabei rückt auch die Frage nach möglicher Brandgefahr zunehmend in den Fokus. Brände durch Photovoltaik sind ein Thema, das besonders bei älteren Systemen und mangelhafter Installation relevant wird. Obwohl Brände bei Solaranlagen selten sind, sorgen sie für Verunsicherung.
Zahlen & Fakten: Wie häufig sind PV-Brände?
Lediglich 0,006 % aller Photovoltaikanlagen sind von einem Brand betroffen – das entspricht einem einzigen Vorfall pro 16.667 installierten PV-Anlagen.
Zum Vergleich: Die Wahrscheinlichkeit, jährlich in einen Autounfall verwickelt zu werden, liegt bei 0,35 %, während die Chance, das Portemonnaie zu verlieren, sogar zwischen 3 und 5 % beträgt.

Kommt Ihnen das dennoch viel vor? Ein Brand durch eine PV-Anlage tritt rund 50-mal seltener auf als ein Autounfall – und bis zu 800-mal seltener als ein verlorenes Portemonnaie.
Hier finden Sie weitere spannende Zahlen und Fakten:
Aspekt | Erkenntnis |
Balkon- vs. Dachanlagen | Selbst installierte Balkonkraftwerke weisen ein minimal höheres Risiko auf. |
Batteriespeicher | Höhere Brandgefahr, vor allem bei Lithium-Ionen-Systemen. |
Alter der Anlage | Systeme über 10 Jahre sind anfälliger für Schäden durch Materialermüdung. |
Brandquote | Nur rund 0,006 % aller PV-Anlagen melden Feuerereignisse. |
Häufigste Ursachen | 50 % Elektrikfehler, 30 % Installationsfehler, 15 % Materialmängel, 5 % sonstige Einflüsse. |
Quelle: Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme und NREL-Studien zu PV-Sicherheitsstatistiken.
Auch wenn die Brandgefahr insgesamt niedrig ist, können Faktoren wie fehlerhafte Montage, veraltete Bauteile oder mangelnde Instandhaltung das Risiko erhöhen – vor allem, wenn Standards und Sicherheitsvorgaben nicht eingehalten werden.
Entwicklung der Brandhäufigkeit bei Photovoltaikanlagen (2015–2020)
Jahr | Brandmeldungen | Installationen gesamt | Quote (%) |
2015 | 50 | 1.000.000 | 0,005 |
2016 | 45 | 1.200.000 | 0,00375 |
2017 | 55 | 1.500.000 | 0,00367 |
2018 | 60 | 1.800.000 | 0,00333 |
2019 | 70 | 2.100.000 | 0,00333 |
2020 | 80 | 2.500 000 | 0,00320 |
Tendenz: Trotz wachsender Anlagenzahlen bleibt die Brandgefahr konstant niedrig. Das Risiko eines Solaranlage Brandgefahr-Ereignisses ist also objektiv betrachtet gering.
Ursachen: Warum kann es zu Bränden durch Photovoltaikanlagen kommen?
Ein fundiertes Verständnis der Ursachen von Bränden ist die Grundlage für effektive Schutzmaßnahmen. Untersuchungen von TÜV Rheinland und Fraunhofer zeigen deutlich, welche Faktoren bei Bränden im Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen eine zentrale Rolle spielen.
Typische Ursachen:
- Elektrische Fehler (z. B. lose Verbindungen, Lichtbögen)
- Unsachgemäße Installation (z. B. fehlende Erdung, Kabelprobleme)
- Materialfehler (z. B. defekte Module oder Wechselrichter)
- Externe Einflüsse
Ein umfassender Blick auf die häufigsten Auslöser zeigt: Technische Defekte und menschliche Fehler bei der Installation dominieren.
Ursache | Anteil |
Elektrische Defekte | 50 % |
Installationsfehler | 30 % |
Materialfehler | 15 % |
Externe Faktoren | 5 % |
Quelle: TÜV Rheinland, Bericht über Brandursachen in Photovoltaikanlagen.
Fallbeispiel Deutschland: Ein Brand in einem Gewerbegebäude 2019 wurde durch einen schlecht montierten DC-Stecker ausgelöst. Ursache: mangelhafte Installation. Dieser Vorfall unterstreicht, wie wichtig fachgerechte Installationen und wiederkehrende Inspektionen sind, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Risiken senken: So lassen sich Solaranlagenbrände vermeiden

Risiken senken: So lassen sich Solaranlagenbrände vermeiden
Ein sicheres Solarsystem basiert auf drei Faktoren: Fachkenntnis, Qualitätsmaterial und konsequente Wartung. Fachleute von TÜV und Fraunhofer raten zu verschiedenen Maßnahmen, um den sicheren Betrieb von Photovoltaikanlagen dauerhaft zu gewährleisten.
Zertifikate und Sicherheitsstandards:
Zertifikate und Normen wie die IEC 61730 für Photovoltaikmodule sowie TÜV-Prüfungen stellen sicher, dass alle Komponenten strengen Sicherheitskontrollen unterzogen werden. Auf diese Weise wird das Risiko von Ausfällen und Beschädigungen erheblich verringert.
Ihre Sicherheitsstrategie:
- Geprüfte Komponenten von Fachbetrieben verwenden
- Regelmäßige Inspektionen und Wartung
- Thermische Überwachung und ausreichend Belüftung bei Stromspeichern
- Austausch alter oder beschädigter Teile
- Gefahren erkennen, bevor sie entstehen
Durch diese Maßnahmen lässt sich das Brandrisiko deutlich senken, und ein störungsfreier, dauerhaft zuverlässiger Betrieb der Anlage wird unterstützt.
Globaler Vergleich der Brandhäufigkeit bei PV-Anlagen (2020)
Brände durch Photovoltaiksysteme sind weltweit ein eher seltenes, aber nicht zu vernachlässigendes Risiko.
Land | Installationen | Brandfälle | Quote (%) |
Deutschland | 2.500.000 | 80 | 0,0032 |
USA | 3.000.000 | 150 | 0,005 |
Australien | 1.200.000 | 30 | 0,0025 |
Japan | 4.500.000 | 120 | 0,00267 |
Quelle: Internationale Energieagentur (IEA) und National Renewable Energy Laboratory (NREL).
Komplexität der Brandbekämpfung bei Solaranlagen
Brände im Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen stellen Feuerwehren vor besondere Anforderungen. Anders als bei herkömmlichen Bränden liefern aktive Solarmodule auch tagsüber weiterhin Strom – selbst wenn der Wechselrichter abgeschaltet ist. Dadurch entsteht ein erhöhtes Risiko für Stromschläge, insbesondere bei Löschmaßnahmen mit Wasser.
Einschränkungen für die Feuerwehr
Für einen sicheren Einsatz benötigen Feuerwehrkräfte spezielle Schulungen im Umgang mit PV-Anlagen. In einigen Ländern kommen bereits Abschalteinrichtungen zum Einsatz, die im Brandfall automatisch den Stromfluss unterbrechen. Diese Technik verbessert die Sicherheit der Einsatzkräfte deutlich und erleichtert die Brandbekämpfung.
Beruhigung der Öffentlichkeit
Trotz der technischen Herausforderungen gilt: Das Risiko eines Brandes durch eine Photovoltaikanlage ist bei professioneller Installation und regelmäßiger Wartung äußerst gering. Fachleute bestätigen, dass durch die Einhaltung bewährter Sicherheitsstandards Gefahren wirksam minimiert werden können.
Spezielle Herausforderungen bei PV-Bränden
Herausforderung | Beschreibung |
Stromgefahren | Aktive Module erhöhen das Risiko eines Stromschlags. |
Schulungsbedarf | Feuerwehr benötigt Spezialtraining. |
Notabschaltungen | Neue Anlagen verfügen über automatische Abschalteinrichtungen. |
Zugangshemmnisse | Dächer mit Modulen erschweren das Eindringen ins Gebäude. |
Quelle: NREL-Bericht über die Sicherheitspraktiken für Feuerwehrleute im Umgang mit PV-Anlagen.
Maßnahmen zur Reduzierung des Brandrisikos bei PV-Anlagen
Maßnahme | Beschreibung |
Zertifizierte Installation | Verwendung von zertifizierten Komponenten und qualifizierten Installateuren zur Risikominderung. |
Regelmäßige Wartung | Durchführung regelmäßiger Inspektionen zur frühzeitigen Erkennung von Schäden oder Mängeln. |
Öffentlichkeitsarbeit | Aufklärungskampagnen zur Information der Öffentlichkeit über Sicherheitsmaßnahmen und Risiken. |
Notfalltraining für Feuerwehr | Spezielles Training für Feuerwehrleute zur sicheren Handhabung von PV-Bränden. |
Quelle: TÜV Rheinland und Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme.
FAQ – Photovoltaik & Brandschutz
Sehr gering – ca. 0,006 % laut Statistik. Trotzdem sollten regelmäßige Wartung und Sicherheitsstandards nicht vernachlässigt werden.
Solaranlagen mit zertifizierten Komponenten, fachgerechter Installation, regelmäßigen Kontrollen und verlässlicher Technik.
Durch fachgerechte Installation, frühzeitige Wartung, den Einsatz von Qualitätsbauteilen und thermische Überwachung.
Ja, vor allem Lithium-Ionen-Systeme haben eine höhere Anfälligkeit für Brandereignisse.