Photovoltaik & Brandschutz: Risiken verstehen, Sicherheit erhöhen

Brände durch Photovoltaikanlagen kommen nur selten vor, dennoch können sie durch Installationsfehler oder technische Defekte ausgelöst werden. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Ursachen am häufigsten auftreten und wie sich das Brandrisiko durch geprüfte Komponenten und regelmäßige Wartung deutlich verringern lässt.

Überblick: Das sollten Sie wissen

  • Brände bei PV-Anlagen treten nur in Einzelfällen auf, doch vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend.
  • Fehlerhafte Installation, technische Defekte und minderwertige Materialienzählen zu den häufigsten Auslösern.
  • Regelmäßige Wartung und fachgerechte Montage erhöhen die Anlagensicherheit erheblich.
  • Die Feuerwehr steht im Brandfall vor besonderen Herausforderungen – etwa durch weiterhin aktive Stromflüsse.
  • Die konsequente Nutzung zertifizierter Komponenten ist ein zentraler Sicherheitsfaktor.
PV-Anlage auf einem Einfamilienhaus

Solaranlagen gewinnen weltweit an Bedeutung – doch wie brandgefährlich sind sie wirklich? Der Ausbau erneuerbarer Energie geht Hand in Hand mit der weiten Verbreitung von PV-Anlagen auf Dächern, Balkonen und in der Industrie. 

Dabei rückt auch die Frage nach möglicher Brandgefahr zunehmend in den Fokus. Brände durch Photovoltaik sind ein Thema, das besonders bei älteren Systemen und mangelhafter Installation relevant wird. Obwohl Brände bei Solaranlagen selten sind, sorgen sie für Verunsicherung.

Zahlen & Fakten: Wie häufig sind PV-Brände?

Lediglich 0,006 % aller Photovoltaikanlagen sind von einem Brand betroffen – das entspricht einem einzigen Vorfall pro 16.667 installierten PV-Anlagen. 

Zum Vergleich: Die Wahrscheinlichkeit, jährlich in einen Autounfall verwickelt zu werden, liegt bei 0,35 %, während die Chance, das Portemonnaie zu verlieren, sogar zwischen 3 und 5 % beträgt.

Grafik Vergleich der Häufigkeit von Brandvorfällen

Kommt Ihnen das dennoch viel vor? Ein Brand durch eine PV-Anlage tritt rund 50-mal seltener auf als ein Autounfall – und bis zu 800-mal seltener als ein verlorenes Portemonnaie.

Hier finden Sie weitere spannende Zahlen und Fakten:

AspektErkenntnis
Balkon- vs. DachanlagenSelbst installierte Balkonkraftwerke weisen ein minimal höheres Risiko auf.
BatteriespeicherHöhere Brandgefahr, vor allem bei Lithium-Ionen-Systemen.
Alter der AnlageSysteme über 10 Jahre sind anfälliger für Schäden durch Materialermüdung.
BrandquoteNur rund 0,006 % aller PV-Anlagen melden Feuerereignisse.
Häufigste Ursachen50 % Elektrikfehler, 30 % Installationsfehler, 15 % Materialmängel, 5 % sonstige Einflüsse.

Quelle: Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme und NREL-Studien zu PV-Sicherheitsstatistiken

 

Auch wenn die Brandgefahr insgesamt niedrig ist, können Faktoren wie fehlerhafte Montage, veraltete Bauteile oder mangelnde Instandhaltung das Risiko erhöhen – vor allem, wenn Standards und Sicherheitsvorgaben nicht eingehalten werden.

 

Entwicklung der Brandhäufigkeit bei Photovoltaikanlagen (2015–2020)

JahrBrandmeldungenInstallationen gesamtQuote (%)
2015501.000.0000,005
2016451.200.0000,00375
2017551.500.0000,00367
2018601.800.0000,00333
2019702.100.0000,00333
2020802.500 0000,00320

Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme und TÜV Rheinland Berichte über PV-Sicherheitsstatistiken

 

Tendenz: Trotz wachsender Anlagenzahlen bleibt die Brandgefahr konstant niedrig. Das Risiko eines Solaranlage Brandgefahr-Ereignisses ist also objektiv betrachtet gering.

Ursachen: Warum kann es zu Bränden durch Photovoltaikanlagen kommen?

Ein fundiertes Verständnis der Ursachen von Bränden ist die Grundlage für effektive Schutzmaßnahmen. Untersuchungen von TÜV Rheinland und Fraunhofer zeigen deutlich, welche Faktoren bei Bränden im Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen eine zentrale Rolle spielen.

Typische Ursachen:

  • Elektrische Fehler (z. B. lose Verbindungen, Lichtbögen)
  • Unsachgemäße Installation (z. B. fehlende Erdung, Kabelprobleme)
  • Materialfehler (z. B. defekte Module oder Wechselrichter)
  • Externe Einflüsse

Ein umfassender Blick auf die häufigsten Auslöser zeigt: Technische Defekte und menschliche Fehler bei der Installation dominieren.

UrsacheAnteil
Elektrische Defekte50 %
Installationsfehler30 %
Materialfehler15 %
Externe Faktoren5 %

Quelle: TÜV Rheinland, Bericht über Brandursachen in Photovoltaikanlagen

 

Fallbeispiel Deutschland: Ein Brand in einem Gewerbegebäude 2019 wurde durch einen schlecht montierten DC-Stecker ausgelöst. Ursache: mangelhafte Installation. Dieser Vorfall unterstreicht, wie wichtig fachgerechte Installationen und wiederkehrende Inspektionen sind, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

Risiken senken: So lassen sich Solaranlagenbrände vermeiden

Familie vor einer PV-Anlage

Risiken senken: So lassen sich Solaranlagenbrände vermeiden

Ein sicheres Solarsystem basiert auf drei Faktoren: Fachkenntnis, Qualitätsmaterial und konsequente Wartung. Fachleute von TÜV und Fraunhofer raten zu verschiedenen Maßnahmen, um den sicheren Betrieb von Photovoltaikanlagen dauerhaft zu gewährleisten.

Zertifikate und Sicherheitsstandards:

Zertifikate und Normen wie die IEC 61730 für Photovoltaikmodule sowie TÜV-Prüfungen stellen sicher, dass alle Komponenten strengen Sicherheitskontrollen unterzogen werden. Auf diese Weise wird das Risiko von Ausfällen und Beschädigungen erheblich verringert.

Ihre Sicherheitsstrategie:

  • Geprüfte Komponenten von Fachbetrieben verwenden
  • Regelmäßige Inspektionen und Wartung
  • Thermische Überwachung und ausreichend Belüftung bei Stromspeichern
  • Austausch alter oder beschädigter Teile
  • Gefahren erkennen, bevor sie entstehen

Durch diese Maßnahmen lässt sich das Brandrisiko deutlich senken, und ein störungsfreier, dauerhaft zuverlässiger Betrieb der Anlage wird unterstützt.

Globaler Vergleich der Brandhäufigkeit bei PV-Anlagen (2020)

Brände durch Photovoltaiksysteme sind weltweit ein eher seltenes, aber nicht zu vernachlässigendes Risiko.

 

Land Installationen Brandfälle Quote (%) 
Deutschland 2.500.000 80 0,0032 
USA 3.000.000 150 0,005 
Australien 1.200.000 30 0,0025 
Japan  4.500.000120 0,00267 

Quelle: Internationale Energieagentur (IEA) und National Renewable Energy Laboratory (NREL)

Komplexität der Brandbekämpfung bei Solaranlagen

Brände im Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen stellen Feuerwehren vor besondere Anforderungen. Anders als bei herkömmlichen Bränden liefern aktive Solarmodule auch tagsüber weiterhin Strom – selbst wenn der Wechselrichter abgeschaltet ist. Dadurch entsteht ein erhöhtes Risiko für Stromschläge, insbesondere bei Löschmaßnahmen mit Wasser.

Einschränkungen für die Feuerwehr

Für einen sicheren Einsatz benötigen Feuerwehrkräfte spezielle Schulungen im Umgang mit PV-Anlagen. In einigen Ländern kommen bereits Abschalteinrichtungen zum Einsatz, die im Brandfall automatisch den Stromfluss unterbrechen. Diese Technik verbessert die Sicherheit der Einsatzkräfte deutlich und erleichtert die Brandbekämpfung.

Beruhigung der Öffentlichkeit

Trotz der technischen Herausforderungen gilt: Das Risiko eines Brandes durch eine Photovoltaikanlage ist bei professioneller Installation und regelmäßiger Wartung äußerst gering. Fachleute bestätigen, dass durch die Einhaltung bewährter Sicherheitsstandards Gefahren wirksam minimiert werden können.

Spezielle Herausforderungen bei PV-Bränden

HerausforderungBeschreibung
StromgefahrenAktive Module erhöhen das Risiko eines Stromschlags.
SchulungsbedarfFeuerwehr benötigt Spezialtraining.
NotabschaltungenNeue Anlagen verfügen über automatische Abschalteinrichtungen.
ZugangshemmnisseDächer mit Modulen erschweren das Eindringen ins Gebäude.

Quelle: NREL-Bericht über die Sicherheitspraktiken für Feuerwehrleute im Umgang mit PV-Anlagen

Maßnahmen zur Reduzierung des Brandrisikos bei PV-Anlagen

MaßnahmeBeschreibung
Zertifizierte InstallationVerwendung von zertifizierten Komponenten und qualifizierten Installateuren zur Risikominderung.
Regelmäßige WartungDurchführung regelmäßiger Inspektionen zur frühzeitigen Erkennung von Schäden oder Mängeln.
ÖffentlichkeitsarbeitAufklärungskampagnen zur Information der Öffentlichkeit über Sicherheitsmaßnahmen und Risiken.
Notfalltraining für FeuerwehrSpezielles Training für Feuerwehrleute zur sicheren Handhabung von PV-Bränden.

Quelle: TÜV Rheinland und Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme.

Fazit: Kein Grund zur Panik – aber zur Vorsorge

Auch wenn es nur selten zu einem Brand an einer Solaranlage kommt, sollte man mögliche Gefahren ernst nehmen. Fachgerechte Installation, hochwertige Technik und regelmäßige Wartung sind die besten Mittel gegen Brände durch Photovoltaik. Mit dem richtigen Bewusstsein bleiben PV-Anlagen nicht nur effizient, sondern vor allem eines: sicher.

FAQ – Photovoltaik & Brandschutz

Wie hoch ist die Brandgefahr bei PV-Systemen?

Sehr gering – ca. 0,006 % laut Statistik. Trotzdem sollten regelmäßige Wartung und Sicherheitsstandards nicht vernachlässigt werden.

Welche Solaranlagen sind am sichersten?

Solaranlagen mit zertifizierten Komponenten, fachgerechter Installation, regelmäßigen Kontrollen und verlässlicher Technik.

Wie lässt sich die Brandgefahr bei Solaranlagen minimieren?

Durch fachgerechte Installation, frühzeitige Wartung, den Einsatz von Qualitätsbauteilen und thermische Überwachung.

Sind Stromspeicher riskanter?

Ja, vor allem Lithium-Ionen-Systeme haben eine höhere Anfälligkeit für Brandereignisse.