Deutschland hat 50 % des PV-Ziels erreicht

18.07.2025
50 %

Deutschland hat die Hälfte des gesetzlich verankerten Photovoltaik-Ausbauziels für 2030 erreicht. Mit mehr als 5,3 Millionen Anlagen und rund 107,5 Gigawatt installierter Leistung ist ein bedeutender Meilenstein gesetzt. 

Doch der Schwung lässt nach: Der Ausbau hat sich zuletzt verlangsamt. Damit das Ziel von 215 Gigawatt bis 2030 tatsächlich erreicht wird, muss das Ausbautempo wieder deutlich anziehen. 

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) warnt: Ohne spürbare Beschleunigung ist die Zielerreichung gefährdet.

Wo wir stehen und was noch fehlt

  • Ziel bis 2030: 215 Gigawatt
  • Installierte Leistung (Stand Mitte 2025): 107,5 Gigawatt
  • Neue Anlagen im 1. Halbjahr 2025: 432.500 Stück mit 6,959 Gigawatt
  • Verbleibende Zeit: 5,5 Jahre
  • Notwendiger Zubau pro Jahr ab 2026: rund 19,5 GW

Damit wird klar: Der PV-Ausbau muss an Dynamik gewinnen, um das gesetzte Ziel rechtzeitig zu erreichen.

Was jetzt zählt: Tempo, Technik, Zusammenarbeit

Installation eines Smart Meters

Was jetzt zählt: Tempo, Technik, Zusammenarbeit

Der BSW hat konkrete Empfehlungen vorgelegt, wie sich der Photovoltaik-Ausbau sinnvoll und nachhaltig beschleunigen lässt:

  • Netzanschlüsse digitalisieren, um Anschlussprozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen
  • Speicherausbau vorantreiben: aktuell sind rund 20 Gigawattstunden installiert, erforderlich wären 100 bis 150 Gigawattstunden bis 2030
  • Rahmenbedingungen verbessern, etwa durch die baurechtliche Privilegierung von Batteriespeichern, wie im Solarpaket II vorgesehen

Der Bedarf ist da und die Lösungen liegen auf dem Tisch. Jetzt kommt es auf die Umsetzung an.

Was heißt das für PV-Anlagenbesitzer?

Wer bereits eine Photovoltaikanlage betreibt, ist Teil der Erfolgsgeschichte. Sinkende Stromkosten, höhere Versorgungssicherheit und ein wachsender Beitrag zum Klimaschutz sprechen für sich.

Gleichzeitig zeigt sich: Auch der bestehende Anlagenbestand ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende. 

Neben neuen Anlagen werden Speicher, Systemoptimierung und intelligente Integration in bestehende Infrastrukturen immer wichtiger.

Ein informierter, vorausschauender Umgang mit der eigenen Anlage – technisch wie strategisch – bleibt entscheidend. Wer heute klug handelt, gestaltet die Energiezukunft aktiv mit.

Fazit: Die erste Hälfte ist geschafft. Die zweite erfordert Konsequenz.

Die bisherigen Erfolge belegen: Die Energiewende ist machbar, aber kein Selbstläufer. Politik, Netzbetreiber und nicht zuletzt die Anlagenbetreiber stehen in der Verantwortung, die zweite Hälfte des PV-Ziels entschlossen anzugehen. 

Dieser Weg verlangt Konsequenz, Koordination und das Vertrauen, dass Investitionen in Erneuerbare auch in Zukunft verlässlich unterstützt werden. Schritt für Schritt, mit technischem Know-how und einem klaren Blick auf das große Ganze.